Der Gaisburger Marsch zählt zu den traditionellen Klassikern der schwäbischen Küche. Dieses herzhafte Eintopfgericht vereint zarte Fleischwürfel, aromatische Brühe, mehligkochende Kartoffeln und handgemachte Spätzle – ein echtes Wohlfühlessen mit Geschichte. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du Gaisburger Marsch ganz einfach und authentisch zubereitest – Schritt für Schritt nach altem Rezept.
Was ist das Besondere am Gaisburger Marsch?
Der Gaisburger Marsch ist mehr als nur ein Eintopf. Es ist ein Stück schwäbischer Identität. Herzhaft, nahrhaft und voller Geschmack – dieses Gericht wurde ursprünglich in der Region Stuttgart zubereitet und ist dort bis heute ein echtes Kultgericht. Der deftige Eintopf wurde früher vor allem in der kalten Jahreszeit gekocht, denn er liefert viel Energie, hält lange satt und schmeckt auch am nächsten Tag noch hervorragend.
Zutaten für 4 Portionen Gaisburger Marsch
Für die Fleischbrühe:
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800 g Suppenfleisch vom Rind (z. B. Rinderbrust oder Schulter)
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2 Markknochen (optional, für mehr Geschmack)
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1 Zwiebel (halbiert, mit Schale)
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2 Karotten
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1 Stück Knollensellerie
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1 Lauchstange
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2 Lorbeerblätter
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4–5 Pfefferkörner
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Salz nach Geschmack
Den Eintopf:
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600 g mehligkochende Kartoffeln
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200 g Spätzle (selbstgemacht oder aus dem Kühlregal)
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1 Zwiebel
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1 EL Butter oder Schmalz
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Frische Petersilie (gehackt)
Zubereitung: Gaisburger Marsch Schritt für Schritt
1. Brühe zubereiten
Wasche das Suppenfleisch gründlich unter kaltem Wasser. Gib es zusammen mit den Markknochen in einen großen Topf und bedecke alles mit kaltem Wasser. Langsam zum Kochen bringen und entstehenden Schaum regelmäßig abschöpfen – das sorgt für eine klare Brühe.
Sobald das Wasser kocht, füge die halbierte Zwiebel (mit Schale), Karotten, Sellerie, Lauch, Lorbeerblätter, Pfefferkörner und etwas Salz hinzu. Die Brühe nun bei niedriger Hitze für mindestens 2 bis 2,5 Stunden köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist.
2. Fleisch herausnehmen und Brühe abseihen
Sobald das Fleisch schön zart ist, nimm es aus der Brühe und stelle es beiseite. Gieße die Brühe durch ein Sieb in einen zweiten Topf, um Gemüse, Knochen und Gewürze zu entfernen. Die klare Brühe sollte nun erneut aufgekocht und bei Bedarf leicht nachgewürzt werden.
3. Kartoffeln vorbereiten
Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in der heißen Brühe für etwa 15–20 Minuten garen, bis sie weich sind. Die Kartoffelstücke sollten nicht zerfallen – daher am besten mehligkochende Sorten wählen, aber die Garzeit im Auge behalten.
4. Zwiebelringe anbraten
Während die Kartoffeln kochen, die Zwiebel schälen, in feine Ringe schneiden und in einer Pfanne mit Butter oder Schmalz goldbraun anbraten. Die gerösteten Zwiebeln geben dem das seinen charakteristischen Geschmack und ein schönes Aroma.
5. Spätzle zubereiten
Wer Zeit und Lust hat, kann die Spätzle natürlich selbst machen. Ansonsten tun es auch fertige aus der Kühltheke. Die Spätzle in kochendem Salzwasser garen oder kurz in Butter anbraten – je nach Vorliebe.
6. Alles zusammenführen
Das gekochte Rindfleisch in mundgerechte Würfel schneiden. Gemeinsam mit den Spätzle in den Topf zur Brühe mit den Kartoffeln geben und vorsichtig unterrühren. Den das noch einmal kurz aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Vor dem Servieren mit den gerösteten Zwiebeln und frischer Petersilie bestreuen.
Serviervorschlag
Am besten schmeckt der Gaisburger Marsch frisch aus dem Topf mit etwas Bauernbrot oder einer Scheibe kräftigem Roggenbrot. Wer mag, reicht einen grünen Salat als Beilage dazu. Auch ein Klecks Meerrettich passt hervorragend zum Rindfleisch.
Tipps für den perfekten Gaisburger Marsch
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Brühe verfeinern: Wer es kräftiger mag, kann etwas Rinderfond oder ein paar Spritzer Sojasauce zur Brühe geben.
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Spätzle selbst machen: Mit frischen Spätzle wird das Gericht besonders authentisch – Mehl, Eier, Salz und Wasser reichen völlig aus.
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Reste verwerten: Das lässt sich gut aufwärmen – am nächsten Tag schmeckt er oft sogar noch besser.
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Vegetarische Variante: Wer auf Fleisch verzichten möchte, kann das Rindfleisch durch Linsen oder Räuchertofu ersetzen und Gemüsebrühe verwenden.
Herkunft und Geschichte des Gaisburger Marschs
Der Gaisburger Marsch stammt aus dem Stuttgarter Stadtteil Gaisburg. Name ist eng mit der dortigen Garnison verbunden. Der Legende nach durften die Soldaten einst nur an Sonntagen von ihren Frauen bekocht werden. Die Frauen brachten ihnen diesen nahrhaften Eintopf in Töpfen zur Kaserne – ein regelrechter “Marsch” der Frauen nach Gaisburg, daher der Name.
Auch heute noch wird in Stuttgart jedes Jahr das “Gaisburger Marsch Fest“ gefeiert, bei dem das traditionelle Gericht im Mittelpunkt steht. Es ist ein Symbol schwäbischer Gastfreundschaft, Bodenständigkeit und Kochkunst.
FAQ – Häufige Fragen zum Gaisburger Marsch
Was ist Gaisburger Marsch?
Gaisburger Marsch ist ein traditioneller schwäbischer Eintopf aus Rindfleisch, Kartoffeln, Spätzle und Brühe. Das Gericht stammt aus dem Stuttgarter Stadtteil Gaisburg und wird oft mit gerösteten Zwiebeln und Petersilie serviert.
Welches Fleisch für Gaisburger Marsch?
Typisch verwendet man Suppenfleisch vom Rind – meist Rinderbrust oder Schulter. Wichtig ist, dass das Fleisch lange gekocht wird, damit es schön zart wird und die Brühe viel Aroma bekommt.
Was ist ein Gaisburger Marsch?
Ein Gaisburger Marsch ist ein deftiger Eintopf mit klarer Rinderbrühe, Kartoffeln, Spätzle und Fleisch. Der Name spielt auf den historischen Marsch der Frauen in den Stadtteil Gaisburg an, die das Gericht zu den Soldaten brachten.
Woher kommt der Name Gaisburger Marsch?
Der Name stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Frauen der Soldaten marschierten regelmäßig in den Stuttgarter Stadtteil Gaisburg, um ihren Männern dieses Gericht zu bringen. Daraus entstand der Ausdruck “Gaisburger Marsch“.
Warum heißt der Gaisburger Marsch?
Der Begriff “Marsch“ bezieht sich auf den Gang der Frauen zur Garnison, um das Essen zu liefern. “Gaisburger“ bezieht sich auf den Stadtteil, in dem das Gericht seinen Ursprung hat.
Fazit
Der Gaisburger Marsch ist ein echtes Herzgericht – einfach, sättigend und voller Aromen. Mit nur wenigen Zutaten zauberst du ein traditionelles schwäbisches Gericht auf den Tisch, das durch seine Geschichte ebenso begeistert wie durch seinen Geschmack. Ob im Winter als wärmende Mahlzeit oder als Highlight beim Familienessen – Das geht einfach immer. Wenn du schwäbische Küche schätzt oder sie kennenlernen möchtest, ist dieses Gericht ein perfekter Einstieg. Probiere es aus und lass dich vom authentischen Geschmack überzeugen!