Es gibt Gerichte, die schmecken nicht nur gut – sie erzählen eine Geschichte. Die Salzburger Nockerl gehören genau dazu. Schon beim ersten Löffel hat man das Gefühl, man sitzt in einem kleinen Café mitten in Salzburg, während draußen der Schnee leise auf die Dächer fällt. Dieses Dessert ist weich, warm, süß und irgendwie… ja, fast ein bisschen magisch.
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch, Salzburger Nockerl zu machen. Es war Winter, ich hatte Gäste – und ehrlich gesagt ein bisschen zu viel Selbstvertrauen. Der Eischnee war etwas zu weich, der Ofen ein bisschen zu heiß, und die Nockerl sahen am Ende eher aus wie drei eingestürzte Iglus als wie die berühmten Hügel von Salzburg. Aber geschmeckt haben sie trotzdem – himmlisch!
Heute zeige ich dir, wie dir dieses Dessert ganz ohne Drama gelingt. Und warum man es unbedingt mal selbst gemacht haben sollte.
Was sind Salzburger Nockerl?
Salzburger Nockerl sind ein typisch österreichisches Dessert – aber nicht irgendeines. Sie gelten als süßes Wahrzeichen Salzburgs, bestehen im Wesentlichen aus Eischnee, Eigelb, Zucker und etwas Mehl, und werden in Form von drei “Hügeln“ gebacken. Die stehen symbolisch für die drei Stadtberge: Mönchsberg, Kapuzinerberg und Gaisberg. Außen leicht gebräunt, innen weich wie eine Wolke – das ist das Ziel.
Traditionell werden sie warm und direkt aus dem Ofen serviert – bestäubt mit Puderzucker, der den Schnee auf den Salzburger Bergen darstellen soll. Dazu passt meist eine fruchtige Sauce – z. B. mit Preiselbeeren oder Himbeeren.
Zutaten (für 2 hungrige oder 3 normale Esser)
Man braucht wirklich nicht viel – aber was man braucht, sollte frisch sein. Vor allem die Eier. Wenn du Bauernhofeier bekommst: umso besser.
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4 Eier (bitte trennen!)
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60 g Zucker
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1 Päckchen Vanillezucker oder echtes Vanillemark
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1 Prise Salz
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Abgeriebene Schale von ½ Bio-Zitrone
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1 leicht gehäufter Esslöffel Mehl
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Butter zum Einfetten der Form
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Puderzucker zum Bestäuben
Optional dazu:
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Preiselbeermarmelade oder frisches Himbeermark
Zubereitung – Schritt für Schritt, ganz ohne Hektik
1. Den Ofen vorbereiten
Heize den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vor. Keine Umluft – sonst fallen die Nockerl später zusammen wie ein Soufflé bei Gewitter.
Fette eine ofenfeste Form gut mit Butter aus. Sie sollte nicht zu groß sein – die Nockerl sollen sich schön zusammendrängen dürfen.
2. Eier trennen
Trenne die Eier sorgfältig. Das Eigelb brauchst du gleich, das Eiweiß kommt in eine große (!) saubere Schüssel. Fettfrei, bitte – sonst klappt das mit dem Schnee nicht.
3. Eischnee schlagen
Schlag das Eiweiß mit einer Prise Salz auf mittlerer Stufe, bis es fest wird. Dann langsam Zucker und Vanillezucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis die Masse schön glänzt und feste Spitzen bildet.
4. Eigelb & Aroma unterheben
Jetzt gibst du das Eigelb samt Zitronenabrieb dazu – und hebst es vorsichtig unter. Am besten mit einem Teigschaber, nicht mit dem Schneebesen. Anschließend das Mehl drüber sieben und genauso sanft unterheben.
5. Nockerl formen
Mit einem großen Löffel oder der Teigkarte drei gleich große, längliche Nockerl formen und nebeneinander in die gebutterte Form setzen. Sie dürfen sich leicht berühren – das hilft sogar.
6. Backen
Ab in den Ofen – und nicht mehr die Tür aufmachen! Nach etwa 10 bis 12 Minuten sind sie goldbraun und aufgegangen. Ein bisschen Farbe ist gut – aber zu lange backen macht sie trocken.
7. Servieren
Form rausnehmen, sofort mit Puderzucker bestäuben – und am besten gleich auf den Tisch bringen. Warm schmecken sie am besten, fast wie ein süßer Luftkuss.
Die Geschichte hinter den Nockerln
Man sagt, die Salzburger Nockerl wurden schon im 17. Jahrhundert erfunden – und zwar von Salome Alt, der Geliebten des Fürsterzbischofs von Salzburg. Angeblich wollte sie mit diesem luftigen Dessert die Schönheit ihrer Stadt auf den Teller bringen. Ob das stimmt? Wer weiß. Aber sie hatte Geschmack – und Fantasie.
Heute sind die Nockerl aus der österreichischen Küche nicht mehr wegzudenken. In Salzburg selbst bekommt man sie in vielen traditionellen Gasthäusern, oft liebevoll und mit viel Butter serviert. Und ehrlich: Sie sind jedes Mal ein kleines Spektakel.
Tipps aus der Küche (aus eigener Erfahrung!)
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Eier immer zimmerwarm verwenden – so werden sie besser steif.
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Eiweiß nicht zu lange schlagen – lieber glänzend und cremig als trocken.
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Wenn du’s ganz edel magst: Ein paar Tropfen Rum oder Grand Marnier im Eigelb geben. Gibt Tiefe.
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Der Ofen muss wirklich heiß sein – aber nicht mit Umluft.
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Die Form sollte nicht zu groß sein, sonst zerlaufen die Hügel.
Was passt dazu?
Ich persönlich mag die klassische Preiselbeersauce – die Süße der Nockerl und die Säure der Beeren ergänzen sich einfach perfekt. Aber auch ein Klecks Vanillesauce oder eine Himbeercoulis passt wunderbar.
Und wenn’s mal etwas ausgefallener sein darf: Ein Schuss Zitronenlikör über die heißen Nockerl – herrlich!
Häufig gestellte Fragen
Was sind Salzburger Nockerl?
Ein süßes, luftiges Ofendessert aus geschlagenem Eiweiß, das mit Eigelb und Zucker verfeinert und in Form dreier „Hügel“ gebacken wird – eine Hommage an Salzburgs Berge.
Was isst man zu Salzburger Nockerl?
Am liebsten Preiselbeermarmelade, Himbeersauce oder Vanillesauce. Etwas Säure oder Cremigkeit dazu tut ihnen gut.
Was ist Salzburger Nockerl?
Es ist ein klassisches österreichisches Dessert, das oft als „süßer Wolkentraum“ beschrieben wird – warm serviert, locker gebacken und außen goldbraun.
Where to eat Salzburger Nockerl in Salzburg?
Wenn du in Salzburg bist:
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St. Peter Stiftskulinarium (absolute Legende)
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Restaurant Goldener Hirsch (edel, klassisch)
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Bärenwirt (rustikal und gut)
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Gasthaus Zwettler’s (ehrlich & hausgemacht)
Wie schmecken Salzburger Nockerl?
Süß, weich, luftig, warm – wie ein Soufflé, aber mit mehr Herz. Innen fast wie eine Wolke, außen leicht gebräunt. Der Puderzucker schmilzt auf der Zunge. Ein echtes Erlebnis.
Fazit
Salzburger Nockerl sind kein Dessert für jeden Tag – aber genau das macht sie so besonders. Sie verlangen etwas Aufmerksamkeit, ein wenig Gefühl – und vor allem: Zeit. Aber wenn du sie einmal richtig gemacht hast, wirst du sie nie vergessen.
Also: Ofen vorheizen, Eier trennen und loslegen. Vielleicht werden deine ersten Nockerl keine Schönheit – aber sie werden schmecken. Und genau darum geht’s.
Wenn du willst, erzähl mir in den Kommentaren, wie deine ersten Salzburger Nockerl geworden sind – oder ob du sie schon mal in Salzburg selbst probiert hast.