Es gibt Rezepte, die kommen ganz ohne viel Aufhebens daher – und treffen dabei direkt ins Herz. Der Versunkener Apfelkuchen ist genau so ein Fall. Kein Topping, keine Füllung, keine aufwendige Dekoration. Nur ein saftiger Rührteig, frische Äpfel, ein bisschen Zimt und dieser typische Duft, der sich beim Backen in der ganzen Wohnung ausbreitet.
Wenn ich ehrlich bin: Diesen Kuchen habe ich das erste Mal als Kind bei meiner Großtante gegessen. Sie war keine Frau großer Worte, aber wenn sie gebacken hat, dann mit einer Ruhe und Selbstverständlichkeit, die mich bis heute beeindruckt. Ihr versunkener Apfelkuchen war nie besonders hübsch – aber jeder wollte das größte Stück. Und genau das ist für mich bis heute das beste Zeichen für ein gelungenes Rezept.
In diesem Artikel teile ich mein persönliches Lieblingsrezept – einfach, bodenständig, gelingsicher. Wenn du Lust hast auf einen Kuchen, der nach Heimat schmeckt, dann bist du hier genau richtig.
Zutaten für einen versunkener Apfelkuchen
Für den Teig:
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150 g weiche Butter
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120 g Zucker
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1 Päckchen Vanillezucker
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3 Eier (Größe M)
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200 g Mehl
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1 gestrichener TL Backpulver
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1 Prise Salz
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2–3 EL Milch
Für den Belag:
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3–4 säuerliche Äpfel (z. B. Elstar oder Boskoop)
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Saft von ½ Zitrone
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1 TL Zimt
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1 EL Zucker
Zum Bestreuen:
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Puderzucker (nach dem Abkühlen)
Zubereitung für Versunkener Apfelkuchen
1. Den Ofen vorheizen & Äpfel vorbereiten
Zuerst den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Springform mit etwas Butter einfetten und mit Mehl ausstäuben oder mit Backpapier auslegen.
Die Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Danach die Rundungen der Apfelviertel mit einem kleinen Messer mehrfach längs einschneiden – nicht zu tief, nur ein paar Millimeter. So garen die Äpfel besser und sehen am Ende hübsch aus. Mit Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden.
2. Teig anrühren
Die weiche Butter mit Zucker und Vanillezucker in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät cremig schlagen – das dauert etwa 3 Minuten. Nach und nach die Eier unterrühren, jeweils 30 Sekunden pro Ei.
In einer zweiten Schüssel das Mehl mit dem Backpulver und einer Prise Salz vermengen. Dann zur Butter-Ei-Masse geben und unterrühren. Wenn der Teig zu fest erscheint, 1–2 Esslöffel Milch einrühren. Der Teig sollte am Ende glatt, aber nicht zu flüssig sein.
3. Kuchen zusammenbauen
Den Teig gleichmäßig in die vorbereitete Springform füllen und glatt streichen. Die Apfelviertel mit der eingeschnittenen Seite nach oben leicht in den Teig drücken. Sie dürfen ruhig noch etwas herausschauen – beim Backen „versinken“ sie von allein.
Zum Schluss Zimt und Zucker über die Äpfel streuen.
4. Backen & Auskühlen
Der Kuchen kommt nun auf die mittlere Schiene des Ofens und bleibt dort etwa 40–45 Minuten. Jeder Ofen backt anders, deshalb gegen Ende die Stäbchenprobe machen: Ein Holzstäbchen in die Mitte stecken – bleibt nichts mehr kleben, ist der Kuchen fertig.
Nach dem Backen etwa 10–15 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann vorsichtig herauslösen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.
Kurz vor dem Servieren mit etwas Puderzucker bestäuben.
Warum dieser Kuchen immer gelingt
Der versunkene Apfelkuchen ist ein echtes “Anfängerkuchen-Rezept“. Der Teig ist schnell gemacht, die Zutaten hat man meist im Haus und er verzeiht kleinere Fehler. Wer ihn einmal gebacken hat, wird ihn vermutlich regelmäßig wiederholen – denn die Kombination aus fluffigem Teig und fruchtigem Apfel ist einfach unschlagbar.
Ich persönlich backe ihn gern am Sonntagvormittag, wenn es draußen regnet und die Küche nach Butter und Zimt riechen darf. Noch leicht warm, mit einem Klecks Schlagsahne – mehr braucht es nicht für einen gelungenen Nachmittag.
Tipps & kleine Abwandlungen
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Mit Mandeln: Etwas gehobelte Mandeln über die Äpfel streuen – das sorgt für einen leichten Crunch.
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Mit Rosinen: Wer mag, kann ein paar Rosinen in den Teig geben – vorher kurz in Rum oder Apfelsaft einweichen.
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Vegan möglich: Butter durch Margarine, Eier durch Apfelmus oder Sojajoghurt ersetzen. Funktioniert erstaunlich gut.
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Für ein Blech: Die Teigmenge verdoppeln, ein tiefes Backblech verwenden. Die Backzeit verlängert sich um etwa 10 Minuten.
Häufige Fragen für Versunkener Apfelkuchen
Welche Apfelsorte eignet sich am besten?
Ideal sind säuerliche Äpfel wie Boskoop oder Elstar. Sie behalten beim Backen ihre Struktur und bilden einen angenehmen Kontrast zum süßen Teig.
Kann ich den Kuchen am Vortag backen?
Ja, absolut. Der Kuchen bleibt 2–3 Tage saftig. Gut abgedeckt bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank aufbewahren.
Lässt sich der Kuchen einfrieren?
Ja, der versunkene Apfelkuchen lässt sich wunderbar einfrieren. Nach dem Auftauen einfach 5 Minuten bei 150 Grad aufbacken – dann schmeckt er wieder fast wie frisch.
Warum sinken die Äpfel beim Backen ein?
Das ist gewollt. Der Teig hebt sich beim Backen leicht an, während die Äpfel schwerer sind und einsinken. Dadurch entsteht die typische „versunkene“ Optik.
Kann man auch Birnen verwenden?
Grundsätzlich ja. Reife Birnen funktionieren gut – der Geschmack wird etwas milder. Am besten mit etwas Zitronensaft und Zimt kombinieren.
Fazit
Ein Kuchen, der ohne große Worte überzeugt. Der versunkener Apfelkuchen gehört für mich zu den Rezepten, die man nie vergisst. Einfach, ehrlich und wunderbar wandelbar. Er braucht keine Glasur, keine Creme, keine Show – nur gute Zutaten und ein bisschen Geduld beim Backen.
Wenn du ihn einmal probiert hast, wirst du verstehen, warum dieser Kuchen so viele Kindheitserinnerungen weckt. Und vielleicht wird er auch bei dir zu einem Klassiker, den du immer wieder backen möchtest.